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Im Gespräch mit ... Marijke Everts

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Im Gespräch mit ... Marijke Everts

Nachhaltigkeit hat heute einen höheren Rang auf der Tagesordnung unserer Gesellschaft als je zuvor. Die Diskussion über die Klimaziele und die Beiträge, die die Wirtschaft dazu leisten muss, ist in vollem Gang. Das betrifft natürlich auch die Strategie der VanDrie Group. Wir sprechen mit Marijke Everts (Director Corporate Affairs), um zu erfahren, welche Rolle der VanDrie Group zukommt und welche Maßnahmen sie ergreift.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für die VanDrie Group?

Everts: „Wir haben eine Pflicht, hier aktiv zu werden, und empfinden das als Familienunternehmen auch so. Das bedeutet, dass wir uns aktiv dafür einsetzen, unsere Klimaeffekte zu reduzieren. Als Kettenregisseur beschleunigen wir den Übergang zu einer nachhaltigeren Branche. Einerseits, indem wir in unserer Produktionskette auf die maximale Verwertung des Kalbs setzen, außerdem auf eine verbesserte Nachhaltigkeit unserer Produkte, auf die Nutzung alternativer Rohstoffe und die optimale Nutzung von Reststoffströmen und Restwärme im Fütterungssystem. Dadurch erfüllen wir die Zielsetzungen eines zirkulären Landwirtschaftssystems. Andererseits auch durch den Einsatz intelligenter Technologien und das Entwickeln innovativer Lösungen, die Emissionen auf jeder Stufe unserer Produktionskette bei der Kälberhaltung zurückdrängen, wodurch wir einen Beitrag zu den nationalen Klimaschutzzielen leisten. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Innovationen sehr große Schritte machen können, um die tierische Eiweiß-Produktionskette zu verbessern, auch was ihre Auswirkungen auf Klima und Umwelt angeht.

 Wir sehen auch, dass wir jedes Glied dieser Kette in Zukunft benötigen. Alleine kommt man weit, gemeinsam aber noch weiter – so ist es doch! Daher investieren wir in Kooperationsverbände mit Partnern aus der Wissenschaft und mit Stakeholdern, um die Produktionskette nachhaltiger zu machen. Damit erreichen wir, dass auf jeder Stufe unserer Produktionskette immer effizienter gearbeitet wird, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Umgebung zurückgehen und eine Vergeudung vermieden wird.

Es war in letzter Zeit häufig in den Nachrichten zu hören: Die Umwelt-NGO „Milieudefensie“ hat einen Rechtsstreit gegen Royal Dutch Shell gewonnen. Das erstinstanzliche Gericht in Den Haag hat vor kurzem entschieden, dass Shell seinen CO2-Ausstoß schneller reduzieren muss. Bereits im Februar 2021 hat „Milieudefensie“ einen Bericht veröffentlicht, in dem u. a. der VanDrie Group vorgeworfen wird, dass die niederländischen Klimaziele wahrscheinlich nicht erreicht werden. Was hat die VanDrie Group zu erwarten?

Everts: „In unserer Strategie haben wir festgelegt, dass wir unseren CO2-Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 49 % reduzieren wollen, wie es das Klimaabkommen vorsieht. Wir sehen, dass Anpassungen wahrscheinlich notwendig sind. Europa hat seine Klimaziele verschärft, und wir wissen nicht, was bei der Bildung einer neuen Regierung in den Niederlanden passieren wird. Wir können schnell umschalten und werden das in nächster Zeit auch tun. Ich halte es allerdings für wichtig, noch etwas dazu zu sagen, wegen der richtigen Perspektive.”

Sagen Sie es uns ...

Everts: „Diskussionen müssen mit guten Argumenten geführt werden. In dem von „Milieudefensie“ veröffentlichten Bericht stehen veraltete Zahlen, soweit es unseren Ausstoß angeht. In Wirklichkeit ist der CO2-Effekt der VanDrie Group auf der Basis einer Umweltanalyse, die das Beratungsbüro Blonk in den Jahren 2019 und 2020 über die Kälberbranche durchgeführt hat, in den Niederlanden um mehr als die Hälfte geringer als in dem Bericht angegeben wird. Dieses Beratungsbüro hat „Milieudefensie“ auch vorher darüber informiert, dass die Zahlen aus dieser Umweltanalyse aktueller und genauer sind als diejenigen, die letztlich angegeben wurden. Leider hat man diese Information nicht berücksichtigt.”

Dennoch wird die VanDrie Group dort als Verunreiniger bezeichnet.

Everts: „Ich kann gut verstehen, dass wir als großes Unternehmen kritisch gesehen werden. Aus der Größe ergeben sich natürlich logischerweise mehr Auswirkungen und letztlich auch mehr Verantwortung. Mit Innovationen und Investitionen ergreifen wir daher aktive Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen unserer Produktion zu verringern und zu vermeiden. Wir wollen uns an die Standards halten, die von uns erwartet werden, und unserer Position in der Gesellschaft und unserer Verantwortung gerecht werden. Wir sind uns bewusst, dass wir eine Vorbildfunktion haben und integer arbeiten müssen. Das bedeutet auch, dass wir die Ziele auf dem Gebiet von Klima und Umwelt unbedingt erreichen wollen.”

Fällt die Verringerung von CO2-Emissionen dabei am meisten ins Auge?

Everts: „Wir müssen voll Gas geben, um die Emissionen zu verringern. Aber ich rede dabei nicht nur von Kohlendioxid (CO2), sondern zum Beispiel auch über Ammoniak (NH3) – die Verbindung von Stickstoff mit Wasserstoff. Ammoniak entsteht aus Mist. Trotz eines spektakulären Rückgangs des Ammoniakausstoßes in der Landwirtschaft in den letzten dreißig Jahren muss dieser Stoff noch weiter reduziert werden.

 Derzeit werden dazu viele Innovationen getestet, zum Beispiel neue Stallsysteme. Diese wenig emittierenden Stallsysteme, bei denen auch auf Tiergesundheit und Tierwohl geachtet wird, werden hoffentlich schnell zum neuen Standard. Man schätzt, dass mit neuen Stallsystemen eine Reduzierung der Emissionen durch die Kälberhaltung um mindestens 60 % im Vergleich zu 2019 erzielt werden kann. Das ist viel versprechend, aber leider noch keine normale Praxis.”

 Welche Herausforderungen sehen Sie dann vor sich?

Everts: „Bei der Umsetzung unserer Strategie und der Schritte, die wir unternehmen, um unsere Ziele zu erreichen, stoßen wir auf verschiedene Dilemmas. Das bedeutet: Es gibt schwierige Alternativen, bei denen ein Fortschritt auf einer Seite eine Stagnation auf der anderen Seite bedeuten kann. Oder bei denen unvorhergesehene Umstände Folgen für die Entwicklungen haben.”

Das ist etwas vage, können Sie das konkreter sagen?

Everts: „Selbstverständlich. In der Kälberhaltung ist mit neuen Stallsystemen voraussichtlich eine hohe Ammoniakreduzierung erreichbar. Dieser Übergang erfordert hohe Investitionen, von uns und auch von den Kälberhaltern. Es gibt aber derzeit kaum anerkannte Stallsysteme, die bereits eine hohe Emissionsreduzierung versprechen. Zugleich muss sich die Branche mit strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen und begrenzter finanzieller Unterstützung auseinandersetzen. Außerdem sind die Auswirkungen der Coronakrise in der Branche deutlich spürbar, sodass die vorhandenen Finanzmittel begrenzt sind. Ohne Investitionsmöglichkeiten gibt es keine Innovationen. Und ohne Investitionen keine signifikanten Erfolge bei der Nachhaltigkeit. Wie können wir dafür sorgen, dass wir trotz dieser Herausforderungen die Nachhaltigkeit der Branche weiter vorwärts bringen können?”

Haben Sie selbst eine Antwort auf diese Frage?

Everts: „Wir setzen darauf, die Hemmschwellen für diesen notwendigen Übergang Schritt für Schritt zu beseitigen. Wir tun das auf mehreren Wegen, wobei die Kooperation und der Dialog mit den Stakeholdern wesentlich sind, um Lösungen zu finden und Unterstützung für ihre Umsetzung zu gewinnen.

Bei den nationalen und regionalen Behörden stellen wir die Bedeutung einer Reduzierung des Regulierungsdrucks und der Aufstockung von Förderregelungen heraus, die die Kälberhalter nutzen können, um größere Investitionen zu tätigen. Außerdem fordern wir stets klare Vorgaben mit einer langfristigen Perspektive. Es ist in Ordnung, Ziele zu setzen, die eine Herausforderung darstellen. Aber wenn man alle mitnehmen und einen Übergang ohne größere Unruhe in der Gesellschaft erreichen will, kommt es auf Klarheit und Ruhe an. Ich hoffe, dass die Bildung der neuen niederländischen Regierung eine Perspektive für Vertrauen in der Landwirtschaft bietet und dass sie den eingeschlagenen Weg der Verbesserung durch Innovationen unterstützen wird.”